Wie schütze ich meine Kleidung gegen Motten?

Tineola bisselliella, ist der lateinische Artenname der Kleidermotte, eines winzigen Nachtfalters, der seine Eier in die Federn oder Haare von Tieren legt und in die Produkte, die aus Tierhaaren hergestellt werden (alle Fasern und Materialien die das Faserprotein Keratin enthalten). Die Larven des kleinen Nachfalters können kleine und größere Löcher in die Stoffe fressen und die Kleidungsstücke zerstören.

Die geschlüpfte Kleidermotte ist kleiner als ein Zentimeter und hat gelb-braun leuchtende Flügel, kann aber erheblichen Schaden anrichten. Das beste Mittel gegen Motten ist Vorsorge. Hier erklären wir dir, was du beachten solltest und was du machst, wenn du doch einmal Motten hast.

Was Motten mögen

Die Kleidermotte ist vor allem an Fasern aus Keratin (einem Eiweiß das die Grundstruktur von Haaren von Säugetieren bildet - inklusive dem menschlichen Haar) interessiert. Motten mögen also alle Produkte aus Tierhaaren. Besonders, wenn diese getragen wurden und die Duftstoffe aus Schweiß, Lebensmittelflecken und Hautschuppen im Stoff die Motten zusätzlich anlocken.

Mottenvorbeugung ist einfach

Die drei wichtigsten Maßnahmen sind recht einfach. Erstens: Am besten ist es, natürlich, wenn du verhindern kannst, dass Motten überhaupt ins Haus kommen. Fliegengitter vor den Fenstern helfen gegen unerwünschte Motteneinflüge. Und wenn die Weibchen nicht rein kommen, können sie auch keine Eier ablegen.

Die zweite Grundregel lautet: Solltest du Kleidungsstücke aus Wolle länger nicht benutzen, also länger als zwei Monate, dann verstaue sie lieber mottensicher, um einem Befall vorzubeugen. Kleidungsstücke, die du zurück in den Schrank legst, sollten mindestens zwei Tage in der Sonne ausgelüftet haben oder frisch gewaschen sein.

Und drittens, sollte dein Kleiderschrank für dich attraktiv sein, aber nicht für Motten. Zahlreiche natürliche Helfer wie Lavendel, Lorbeer, Nelken, Zedernholz oder Pfefferminze machen Kleiderschränke für Motten zu einem stinkenden Kabuff. Die Duftstoffe sollten regelmäßig ausgetrauscht werden.

Klar, all das ist keine Garantie gegen Motten, aber Vorbeugung ist immer einfacher als Motten zu bekämpfen, wenn du welche hast.

Kontrolliere regelmäßig

Das einfachste, um herauszufinden, ob du Motten hast, ist das Aufstellen von Duft-Klebefallen. Sie locken mit Pheromonen die Mottenmännchen an. Verfangen sich in diesen Fallen in einem kurzen Zeitraum mehrere Motten, ist ein Befall sehr wahrscheinlich.

Mach das Einfliegen schwer

Kleinst-Tiere wie Motten sind regelmäßig in unseren Wohnungen und Häusern unterwegs. Es ist recht schwierig, sie abzuhalten. Aber gegen fliegende Insekten schützen Fliegengitter recht gut. Und gemeinsam mit den anderen Vorbeugungsmaßnahmen, sollte es so ein leichtes sein, Motten vorzubeugen.

Der richtige Duft gegen Motten

Die besten Mittel zum Schutz vor Motten sind völlig natürlich und leicht zu bekommen. Denn Motten meiden bestimmte Gerüche wie Lavendel, Lorbeerblätter, Nelke, Zedernholz, Pfefferminze, Patchouli oder Thuja (ätherisches Öl des Lebensbaums) und die etwas weniger wirksame Zitronenschale.

Wenn Sie also Zedernholzstücke, Lavendelsäckchen oder getrocknete Zitronenschalen in die Nähe Ihrer Wollkleidung legen oder hängen, halten sich die Motten höchstwahrscheinlich von diesen Düften fern.

Lavendel, Pfefferminze und andere Pflanzenaromen riechen anfangs stärker, müssen aber regelmäßig ausgetauscht werden, damit sie wirken. Zedernholz kann einfach immer wieder mit einem Schleifpapier aufgeraut werden.

Außerdem solltest du deine Wollkleidung waschen, bevor du sie länger lagerst und idealerweise mottensicher verpacken. Mehr dazu erfährst du weiter unten.

So verstaust du deine Kleidung mottensicher

Wenn du deine Winterkleidung im Sommer verstauen willst, oder umgekehrt, solltest du unbedingt folgendes beachten, damit dein Wollkleidung mottensicher aufbewahrst. Bevor du deine Wollkleidung für längere Zeit lagerst oder verstaust, solltest du diese gründlich waschen, damit die Gerüche aus der Kleidung verschwinden.

Falte die Kleidungsstücke locker zusammen und leg sie in einen Kissenbezug aus festem Leinen oder dickem Baumwolltuch. Am besten packst du ein Lavendelsäckchen oder ein paar Zedernholzstücke hinein und faltest die offene Seite mehrmals, bevor du alles zu einem kompakten Bündel einschlägst. So kann deine Kleidung atmen und ist bestens vor Motten geschützt.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du zur Aufbewahrung auch einen Vakuumbeutel verwenden. Das ist aber meist nicht nötig und mit der natürlichen Methode vermeidest du Produkte aus Plastik.

Was ist, wenn ich Motten in meinem Schrank entdecke?

Meist erfährst du auf schmerzhafte Weise, dass du Motten im Schrank hast: Du findest Beschädigungen an deiner Wollkleidung, kleine und größere unregelmäßige Löcher in einem oder einigen deiner Wollkleidungsstücke.

In diesem Fall ist es am besten, sofort zu reagieren und den Befall zu bekämpfen.

Versuch die Mottennester zu finden

Wenn du Motten im Schrank hast, kannst du sie mit ein paar einfachen Schritten loswerden. Um genau herauszufinden, wo sich der Mottenbefall befindet, solltest du dort, wo du deine Kleidung aufbewahrst, in verschiedenen, dunklen Ecken ein paar Klebefallen (Pheromonfallen) aufstellen. Die Fallen locken die Männchen mit dem weiblichen Geschlechtshormon an. Einen Befall kannst du mit den Fallen nicht bekämpfen, aber du kannst herausfinden, ob du (noch) Motten hast und wo der Befall am stärksten ist, denn wo ein paarungsbereites Weibchen ist, sind auch die Männchen nicht weit.

Schau deinen Schrank durch, um zu prüfen, ob du Kleidungsstücke findest, die bereits Mottenlöcher haben oder in denen Netze der Mottenlarven sichtbar sind (längliche Flecken aus weißen, dünnen, klebrigen Fäden).

Wenn du kaputte Kleidungsstücke findest, die man noch reparieren und verwenden kann, erfährst du weiter unten, wie du sie mottenfrei kriegst. Wenn du beschädigte Kleidung findest, die du wegwerfen musst, pack sie bitte fest in eine Plastiktüte (ja, wirklich, es ist notwendig), bevor du sie in den Müll wirfst.

Lass die Finger von Pestiziden

Lass uns vorab direkt über eines sprechen: Pestizide. Wir können dich nur dringend bitten, chemische und natürliche Pestizide und Giftstoffe vollständig zu vermeiden. Diese können das Nervensystem angreifen und starke allergische Reaktionen auslösen. Einige Substanzen könnten auch deine Kleidung beschädigen, was du ja durch die Beseitigung der Motten eigentlich verhindern willst.

Wechselnde Temperaturen töten Motten

Die Natur bietet viele Methoden, um Motten loszuwerden. Wenn du kaputte Kleidungsstücke entdeckt hast, die von Mottenlarven zerfressen wurden, nimm diese und die umliegende Kleidung aus tierischen Fasern und leg sie in den Backofen bei 50-60°C (120-140°F).

Wegen der Brandgefahr ist es wichtig, dass die Temperatur gleichmäßig ist und du in der Nähe bleibst. Ein bis zwei Stunden im Ofen bei 50-60°C töten alle Eier und Larven der Motte. Danach alles im Wollwaschgang waschen (oder besser zweimal).

Dasselbe gilt für Kälte. Für extrem empfindlicher Kleidung ist es daher besser, sie bei -18 °C (0 °F) oder darunter in den Gefrierschrank zu legen. Aber sie muss dort mindestens eine Woche gelagert werden, und je nachdem, wie viele Wollkleidungsstücke du besitzt, brauchst du dafür einen großen Gefrierschrank.

Sauge und putze alles gründlich aus

Aber das ist noch nicht alles. Du solltest den Schrank komplett ausräumen, alles auf Motten untersuchen und den Schrank gut mit einem Staubsauger aussaugen.

Besonders die Ecken und Risse; alles, was verdeckt und dunkel ist, sollte besonders gut gesaugt werden. Anschließend die Schränke oder Kommodn gut mit Essigwasser (Essigreiniger) auswischen und vollständig trocknen lassen.

Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du die Ecken mit dem Fön einige Minuten trocken föhnen – das zerstört auch die letzten Eier. Stelle jedoch sicher, dass die Schrankoberfläche der Hitze eines Haartrockners standhalten kann (Vorsicht bei laminierten Oberflächen).

Danach solltest du erneut einige Klebefallen aufstellen, um zu sehen, ob du immer noch Motten hast. Wenn ja, beginne nochmal von vorne mit einer weiteren Runde des Reinigens und Erhitzens oder Einfrierens von allem.

Lass dir von den natürlichen Feinden der Motte helfen

Wenn du einen starken Mottenbefall hast, könne dir die natürlichen Feinde der Motte bei der Bekämpfung helfen: Schlupfwespen (Trichogramma evanescens). Diese winzigen Tiere sind eine flugunfähige Unterart der Wespen, die ihre Eier in die Eier und Larven der Kleidermotte legen und diese töten.

Die Wespen selbst sind kleiner als einen halben Millimeter und sterben oder verschwinden, sobald sie keine Motteneier mehr finden können. Sie hinterlassen keine Schäden an der Kleidung und schütteln sich beim Tragen ab und werden so Teil des Hausstaubs. Also keine Sorge, das wird keine Ungezieferinvasion. Die Tierchen sind deine besten Freunde bei starkem Mottenbefall und du musst dir keine Sorgen machen, jemals eine zu Gesicht zu bekommen.

Schlupfwespen kannst du auf kleinen Karten im Internet kaufen. Sie schlüpfen drei Tage bis eine Woche nach dem Versand und machen sich sofort an die Arbeit. Leg sie einfach in die Nähe des Befalls, den Rest erledigen die Schlupfwespen ganz von alleine.